Eat.Pray.Love.

Es war irgendwann im letzten Jahr, als meine Freundin unbedingt mal wieder mit mir ins Kino wollte, um "diesen neuen Julia Roberts-Film" zu sehen. Ich habe sie tatsächlich abgewimmelt, nun gibt es ihn schon eine Weile auf DVD, und ich habe mir die Mühe gemacht, herauszufinden ob ich mir und meiner Freundin einen Gefallen damit getan habe, sie abzuwimmeln, oder nicht, aber lest selbst.

Eine Frau, auf der Selbstsuche. Eine wahre Geschichte. Julia Roberts. Alles Dinge, die ich schon gehört habe, als der Film im Kino lief, die mich nicht wirklich mitgerissen haben. Aber was soll's? Ich habe mir den Fuß gebrochen, liege bei meiner Mutter auf der Couch, und weiß nichts mit mir anzufangen. Wenn man einen gebrochenen Fuß hat und nicht laufen kann, dann möchte man am liebsten den ganzen Tag raus, man möchte einkaufen gehen, Fahrrad fahren, von mir aus wäre ich sogar wandern gegangen, hätte ich nur laufen können - mich hat das Fernweh gepackt. Und dann kommt es wie es kommen muss, auf dem Rückweg vom Arzt halten wir bei Schlecker, und mir fällt der Film Eat.Pray.Love. in die Finger. Ein Film über eine große Reise, na gut. In meinem Fernweh packt es mich, und ich nehme den Film für 12,99€ mit.

Es ist, wie erwartet, ein Film über eine Frau mittleren Alters, in der Midlife Crisis. Ich weiß nicht was Frauen normalerweise tun, wenn sie bemerken dass der Alltag und das Leben sie geholt haben, doch Julia Roberts entsinnt sich alter Erinnerungen und Wünsche, sie will noch einmal was im Leben sehen, und beschließt einfach eine Auszeit von einem Jahr zu nehmen, dass sie zuerst in Rom, dann in einem Ashram in Indien, und zum Schluss auf Bali verbringen wird.

Gekonnt in Szene gesetzte Bilder zeigen ihren Lebenswandel von der Sinnsuchenden, zur langsam aber sicher Sinnfinenden Frau, die das Leben genießt. Ich kenne einige Leute, die das Buch gelesen haben (was ich nicht getan habe), die natürlich sagen dass der Film diese Wandlungen und Erkenntnisse nicht richtig beschreibt. Für mich jedoch ist immer nachvollziehbar, wie sie gerade denkt, wie die Erlebnisse in ihr wirken. Man möchte am liebsten mitmachen! So genießt sie das gute italienische Essen, findet in Rom Freunde die ihr die Leichtigkeit des Seins vermitteln, bis sie dann aufbricht nach Indien in einen (buddhistischen?) Tempel, wo sie zu meditieren versucht, und einen Schlussstrich ziehen möchte was ihre Beziehungen angeht, an denen sie immer noch knabbert. Dort lernt sie den rustikal sympathischen Richard kennen, der ihr hilft sich selbst zu verzeihen. Nachdem sie eine Weile dort ist, geht sie nach Bali, um von einem Medizinmann unterrichtet zu werden, und um ihm die englische Sprache beizubringen. Dort lernt sie auch einen attraktiven Mann kennen, der sie erst einmal fast über den Haufen fährt, nur, um ihr später auch das Herz zu stehlen. Unsicher ob Sie die Liebe wieder aus ihrem Gleichgewicht bringt, brennt sie mit ihm am Ende doch noch durch, und findet ihr Glück in einer neuen Liebe, auf Bali.

das ist die Geschichte in Kurzform. Wirklich stören tut mich an dem Film nicht viel. Die Übergänge zwischen den einzelnen Stationen könnten etwas besser gemacht sein finde ich, ein gesamtfazit am ende fehlt mir, doch die schönen Bilder des Films und die gute Leistung von Julia Roberts machen den Film für mich doch sehenswert. Es ist eine Geschichte, wie man sie sich auch hätte ausdenken können finde ich, naja. Jedenfalls fand ich alles recht vorhersehbar irgendwie. Es ist natürlich ein Frauenfilm! Was ich interessant finde, ist eben mal die Sinnfindung auf Frauendeutsch quasi. Eine Frau die ein Abenteuer erlebt, jeder Mann den sie trifft findet es cool, jede Frau die sie trifft sagt "wieso bist du nocht verheiratet?!" Ich fine der Film zeigt Frauen einfach auch mal ne kleine Perspektive. In Deutschland lebt die Frau ja schon sehr selbstbestimmt, aber ich finde das kann man ruhig fördern, Filme wie EatPrayLove fördern das ganz gut. Ich find den Film sehr schön für Abends zu zweit auf der Couch bei Kerzenlicht, mir hat er erstmal das Fernweh genommen, und ich werd ihn in guter Erinnerung behalten. Hier die Bewertung:

Spaß: ♥/♥/♥/ / / /
Action: ♥/ / / / / /
Gefühl: ♥/♥/♥/♥/♥/ /
Spannung: ♥/♥/ / / / /
Schauspielerische Qualität: ♥/♥/♥/♥/♥/ /
Gesamt: ♥/♥/♥/♥/ / /

Fazit:
Wenn ich mir den nächsten Urlaub nicht leisten kann, gibt es einen DVD Abend! ;-)